Dienstag 24.3.2020

Sodeli. Nun ist es auch an diesem Tag Abend geworden. Mein Geburtstag war voller Glückwünsche von Menschen, die zwar nicht vor der Tür standen (ausser Daddy, tausend Dank nochmal!) aber auf allen möglichen Kanälen zu mir gefunden haben… es war ein guter Tag in dieser irren Zeit. Ich habe von Oli Tickets für die Show von Emil geschenkt bekommen, wir wären letzten Sonntag (was ihr wohl am ehesten schon gewusst habt, oder?) gegangen und werden nun auch irgendwann im Herbst hingehen, wie ihr ja auch. Eliot hat viel für mich gebastelt, von einer Nähmaschine mit Pedal! über einen Handstaubsauger bis hin zu Haifischen auf WC-Rollen, gefalteten Schiffchen und Zeichnungen. Ebenfalls habe ich von Carl und Vitus je eine Zeichnung geschenkt bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat :-).

Mein Götti und mein Gotti haben mich beide angerufen und gratuliert. Susanna lässt Euch herzlich aus Spanien grüssen. Es geht ihnen gut, sie haben Ausgangssperre, gehen einmal pro Woche einkaufen, sonst sind sie immer zu Hause. Zum Glück sei das Haus so gross und es gebe genügend zu tun. Sie wären eigentlich anfangs April für etwas drei Wochen in die Schweiz gekommen, bleiben nun aber natürlich in Spanien.

Morgen hätte ich einen Frühdienst, meine Chefin hat mich aber heute Nachmittag angerufen und gesagt, dass ich Pikett machen darf. Wenn ich bis morgen um 9 Uhr nichts höre, habe ich frei. Ich mache aber auch Pikett für die Station nebenan (Kleinkinder bis 3-jährig) weil es dort einen Krankheitsausfall gibt. Da hoffe ich nun grad, dass ich nicht gehen muss, ist es doch 20 Jahre her, dass ich dort gearbeitet habe ;-).

Mit dem Homeschooling geht es soweit gut, Rouven dürfte etwas mehr zu tun bekommen, auch Lévi erledigt seine Arbeiten zügig und pflichtbewusst, und hat dann doch auch viel Freizeit. Eliot freut sich auf neue Aufgaben, obschon er noch zu tun hat, vor allem auf neue Bastelarbeiten. Heute hat er an Frau Krummenacher und Frau Bettschart je einen Brief geschrieben… bei beiden schrieb er sinngemäss „ich wünsche mir, dass ich bald wieder in die Schule kann, geh weg Du Coronavirus (Kononawirus – Mami han ich das richtig g’schriebä?), liebe Frau Bedschart, freust Du Dich auch, wenn wir wieder in die Schule können?“ Und natürlich dazu noch gemalt. U-herzig. Und bei Rouven ist heute endlich ein Zahn rausgefallen, an dem hat er die letzten Tage rumgedoktert und wir sind alle froh, ist die Flennerei vorbei ;-).

Soviel von meinem heutigen Geburtstag in dieser irren Zeit. Zu Hause zu bleiben fällt mir eigentlich nicht schwer, weil unser zu Hause so schön ist und wir auch sonst viel Zeit hier verbringen… aber die Freiheit zu haben, jederzeit auch mal ins Auto oder auf’s Velo steigen zu können und in einen x-beliebigen Laden zu fahren um was schönes zu kaufen, das fehlt auch mir.

Von Claudia habe ich gestern gehört, dass es aufwärts gehe und das Gute an der Sache sei, dass sie es hinter sich habe und somit ihren Eltern helfen kann. Es komme gut, schrieb sie.

Und wie geht es Euch?

 

Montag 23.3.2020 von Lévi

Liebs Nani und Opapa

Heute habe ich gut in die zweite Woche gestartet. Ich finde es aber immer noch doof, weil ich manchmal die Aufgaben nicht ganz verstehe. Zum Zmittag gab es Nudeln mit Tomatensauce. Am Nachmittag musste ich noch per Facetime mit meinen Lehrern einige Sachen klären. Später schaute ich noch „unter uns“ mit der Familie, nur Joëlle sah nicht mit, weil sie noch viele Schulaufgaben lösen muss. Am Abend musste ich noch Tischen. Nach dem essen schauten Rouven, Eliot und Ich „Zig und Sharko“.Um 21:30 ging ich ins Bett.

Gute Nacht euer Lévi

P.S. Wir haben das Puzzle“The Solar System“fertig gemacht.

 

Montag 23.3.2020

libes nani und opapa

ich habe am 9  ur  meine schulaufgaben.

und nach den schulaufgaben habe ich mit den plemobil geschbild

öpe zwüschen 3 und 4 habe ich nochmals mit den plemobli geschbild

am abig nach dem abendesen haben lévi rouven eliot auf dem Fehrnseher eine Geschichte geschaut

libe grise eliot

Sonntag 22.3.2020

Ihr Lieben…

…heute vor einer Woche haben wir diesen Blog gestartet. Und wo stehen wir heute? Wir hatten heute viel Zeit uns darüber Gedanken zu machen, wie es wohl weitergehen wird? Wir wissen es alle nicht. Hoffen aber innigst, dass es nirgends auf der Welt so schlimm wird wie in Teilen unserer Nachbarländer. Wo wir wohl in einer Woche stehen werden?

Heute haben wir ansonsten nicht viel gemacht. Gewaschen, gepuzzelt (das Sonnensystem macht uns ganz schön zu schaffen), die Jungs durften einen Film schauen, Mathias hat unser Auto zurück gebracht. Seit zwei Tagen ist nun die dritte kleine Schildkröte, Alma, aus der Winterstarre zurück. Nun warten wir nur noch auf Ida und unsere „grosse“ Mathilda.

Eigentlich wollte Eliot heute schreiben, aber vor lauter wenig tun, ist das untergegangen. Wir sind gespannt auf morgen, da möchte Herr Oppitz mit der Klasse von Lévi eine Videokonferenz machen… ich hoffe, ich schaffe das dann pünktlich aufzuschalten :-)…

Habt einen guten Abend!

Sandra

Samstag 21.3.2020

Samstag. Wow. Vor einer Woche dachte ich, wie das wohl sein wird, wenn wir eine Woche Homeschooling geschafft haben… und ich muss sagen, es ist zu schaffen. Natürlich ist es zu schaffen. Die Kinder machen recht gut mit, Joëlle hat gut zu tun, bei den anderen muss bei der Organisation und manchmal auch bei der Motivation (Kind 3) etwas nachhelfen. Alle Lehrpersonen sind sehr bemüht darum, es für die Kinder und die Eltern verständlich und gäbig zu machen. Sie sind fast immer auf verschiedenen Känälen erreichbar und helfen, wenn es etwas zu helfen gibt. Sie vermissen die Schüler, das merkt man wirklich und alle versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Wie Frau Burri am letzten Montag so schön sagte (als ich Joëlle’s Schulmaterial abholen ging weil sie bei der Kieferorthopädin war)… „jetzt packen wir das an, machen das Beste aus der Situation und wachsen an dieser Krise.“ Dankbar, dass unsere Kinder auf diese Art begleitet werden. Was werden sie aus dieser Krise lernen? Das, was wir ihnen vorleben. Das es zu schaffen ist, dass man neue Lösungen suchen kann, dass man einander hilft. Auch wenn es viel mehr Streit gibt als sonst, wir sitzen ja auch viel mehr „aufeinander“, so werden wir es wohl alle umso mehr schätzen, wenn wir wieder mehr Freiheiten haben.

Ich bin froh, ist euer Wocheneinkauf bis auf die Flup-Feuchttücher gut verlaufen. Hatte ja schon fast schlaflose Nächte weil ich nicht wusste, wo ich dann dieses Mistkratzerli (Mist!) und die so spezielle Confi finden würde… alles in allem machte ich mir mehr Sorgen, Euch was „falsches“ zu bringen als, dass ihr diesen fiesen Virus bekommen könntet 😉

Was mich in den letzten Tag beeindruckt hat ist die Tatsache, dass man sich doch tatsächlich an Dinge gewöhnen kann, die einem anfangs Angst oder andere ungute Gefühle machen. Z.B. die Einkaufssituation, da darf man nicht mehr einfach in den Coop marschieren und erwarten, dass es dann auch alles hat, was man braucht. Man steht in Schlangen an (draussen) und darf immer von eine Bodenbezeichnung zur nächsten Vorrücken bis man dann dran kommt und ein Zetteli nehmen darf mit welchem man dann eingelassen wird. Aber obacht, Zetteli nicht verlieren, das muss an der Kasse wieder abgegeben werden! Beim ersten Mal „Einkaufen mit Freiheitsbeschränkungen“ war ich ganz durcheinander, heute nahm ich es schon viel gelassener.

Das selbe gilt für die Arbeit im Spital. Man gewöhnt sich an die neuen Bilder die sich überall bieten. Abgesperrte Bereiche, Hinweistafeln, gestohlene Desinfektionsflaschen aus Wandhalterungen. Gestern musste ich ein grosses Dossier durchlesen bezüglich wie wäre zu handeln wenn… alle möglichen Szenarien werden beschrieben und im Kopf durchgespielt, wie zu handeln und sich zu kleiden ist, wenn ein Baby im Gebärsaal geboren wird bei dem die Mama positiv ist oder zumindest Verdachtsfall ist, dann wie handeln wenn wir in einem anderen Spital ein Baby holen müssen, wer darf die Türklinke und den Liftknopf drücken, wie wird das Kind isoliert, was wird wo entsorgt, wie und wo wird was gereinigt. Ich bin ehrlich, ich habe die Situation lange unterschätzt. Woran ich mich am besten und sofort gewöhnen könnte ist die Tatsache, dass wir bis auf weiteres gratis parkieren dürfen 😉

Gestern hat der FC Winterthur auf beiden Seiten des KSW grosse Banner aufgehängt mit der Aufschrift „Ihr für Winti, mir für oi, KSW de Dank g’hört eu“ und „Die ganz Stadt isch hinter oi, danke für de Iisatz.“ Mega schön. Hoffen wir, die Wertschätzung hält auch nach dieser Krise an. Nicht nur für Ärzte und Pflegende, auch für all die anderen Berufsgattungen von denen uns jetzt bewusst wird, dass sie wie so schön gesagt wird „Systemrelevant“ sind.

Mein Spätdienst gestern war recht ruhig und hat mir etwas Abwechslung und auch Freude gebracht. Die Seelsorgerin kam zum Rapport dazu (ein-bis zweimal pro Woche ist das Standart) und darf nun aber wie vor ihr bereits die Physiotherapeutin, die Logopädin und die Psychologinnen (diese nur wenn wir anfragen weil es wirklich nötig ist) nicht mehr vorbei kommen weil sie an zu vielen anderen Ort im Haus unterwegs sind. Lauter kleine Abschiede auf Zeit. Die Situation im KSW ist glücklicherweise nach wie vor stabil. Etwa 35 positiv geteste Patienten von denen aber nicht mal die Hälfte hospitalisiert sind, bisher keiner auf der IPS.

Bei Herzenbilder ist es verständlicherweise sehr ruhig geworden. Wir dürfen keine Fotografen mehr in die Spitäler schicken und auch sonst kommen kaum Anfragen rein. So wurde für uns Einsatzleitungs-und die drei Bürofrauen nun Kurzarbeit angemeldet. Was auch immer das für uns heissen wird, wir werden es sehen. Wir können nur abwarten und schauen, wie es dann nach der Krise weitergeht. Es wird weitergehen, sowieso. Uns geht’s verhältnismässig sehr gut.

Die Kinder sind gerade am zügeln helfen, sie werden wohl morgen ziemlich Muskelkater haben 😉 Ich habe auch geholfen. etwas aus dem Keller hochgetragen und dann ein Käfeli getrunken. Jeder was er am besten kann, oder? Mirjam führt eine Strichliste für jedes Kind, ein Strich pro einmal rauflaufen. Für einen Strich verdienen sie laut Mathias 1.-. Die Kinder sind natürlich sehr sehr motiviert! Hatten aber vorher als ich gegangen alle auch schon hochrote Gesichter!

Was es wohl heute bei Euch zu essen gibt oder gab? Lass mich raten… wir hätten da im Angebot Spinatwähe, Aprikosenwähe, Geschnetzteltes Bio-Kalb, Schweinsplätzli oder eben dieses ominöse Mistkratzerli mit Chips. Oder Feierabendbrot mit der wunderbaren Orangenconfi mit Schale 😉 So oder so, en Guetä.

 

 

Freitag 20.3.2020

Hallo Nani und Opapa.

Heute gab es zum z’mittag Hackets und Hörnli.Jetzt ist schon eine Woche vergangen.Am Donnerstag bekammen wir die ersten Hausaufgaben.Seit dem müssen wir von 9 bis 11 Uhr Hausaufgaben machen.Heute sind die Puzzel angekommen die wir bestelt haben.Wir haben mit dem 1000der Puzzel angefangen dass ale Planeten zeigt aber wir sind noch längst nicht vertig.Es gibt noch 2 andere Puzzel.Eins ist mit einem VW Käfer drauf und das andere mit einer Landkarte.Wir haben auch noch gerade ein Puzzelteppich gekauft.Der ist ziemlich cool.Man kann das Puzzel darauf legen und einrollen.Heute war ein ziemlich cooler tag.Ich vermisse euch.Liebe Grüsse euer

Rouven                       Tschüss

Freitag 20.3.2020

Danke für den Kommentar, der nun bestens den Weg zu uns gefunden hat. Ihr macht das ja auch wunderbarst mit aufteilen der Arbeit. Wie gut, habt ihr Jambo und er Euch 😉

Heute Morgen waren wir wieder fest beschäftigt mit Schulaufgaben. Weil vieles online gemacht werden soll sind die Websiten oft gar nicht aufrufbar weil so viele Schüler auf’s mal ihre Aufgaben machen wollen. Lévi wird einiges erst am Nachmittag erledigen können. Was aber auch nicht schlimm ist, so gibt es immer etwas zu tun.

Vorher kamen drei neue Puzzles bei uns an die ich vor einigen Tagen bestellt habe. Auch da gibt es also einiges zu tun.

Nun gibt es dann G’hachkets, Hörnli und Apfelmus und danach gehe ich zum Spätdienst.

Vielleicht mag Rouven tatsächlich heute Abend von seinem Tag berichten?

En guetä Namittag,
Sandra

Donnerstag 19.3.2020

Ist wirklich schon Donnerstag? Unsere Tage gehen irgendwie doch recht schnell vorbei… heute Morgen haben Lévi und Rouven zum ersten Mal per Mail und online Aufgaben bekommen. Um ehrlich zu sein, gut machbare Aufgaben, es bleibt immer noch viel Freizeit. Eliot hat ein grosses Couvert im Briefkasten gefunden mit einem sehr herzigen Brief seiner Lehrerinnen und einigen Aufgaben. Vieles davon ist freiwillig, alles Repetition, aber er macht jetzt sicher jeden Tag Ufzgi wie die anderen auch. Zum basteln gab es für ihn auch noch etwas, das ist natürlich sofort erledigt worden, siehe Bilder.

Ansonsten habe ich heute die beiden kleinen Chrötli die sich schon zeigen gewogen, beide haben kein Gramm abgenommen über die Winterstarre. Was bei einem Gewicht von 50, resp. 30 Gramm auch besser ist.

Dann habe ich heute noch einen Einkaufszettel in die Hand bekommen 😉 mal schauen, ob ich dann am Samstag alles finde, resp. das richtige 🙂 Aber das wird schon klappen.

Morgen gehe ich zum Spätdienst, vielleicht schreibt ja jemand anders rein, vielleicht lässt sich sogar Rouven überreden ;-). Ich werde den Auftrag zumindest so weitergeben.

Joëlle gewöhnt sich noch an ihre neue Spange, so eine Platte zum rein-und rausnehmen, beim sprechen tönen manche Buchstaben etwas gewöhnungsbedürftig. Sie hatte Glück, dass sie die Termine grad noch wahrnehmen konnte, nun darf auch die Kieferorthopädin nur noch Notfalltermine vergeben.

Zum Zahnarzt darf ich aber nächsten Montag mit Rouven, das gilt als Notfalltermin 😉

Wir bleiben zuversichtlich, dass das alles einen Sinn macht und wir tatsächlich Leben retten… auch wenn wir es nie erfahren werden.

Hebed dure! En Knuddel an Jambo und liebi Grüess vo ois allne, Sandra

Mittwoch 18.3.2020

Nun schreibe ich auch noch was. Die Arbeite bei uns geht fast normal weiter. Auch wir haben unser Team in zwei Gruppen geteilt. Homeoffice ist angesagt. Dies auch zum Schutz, da wir immer noch zu Kunden fahren um neue Computer zu installieren und Schulungen abhalten. Die Telefone läuten nicht mehr so oft, da die Praxis von der SSO die Anweisung erhalten haben, zu reduzieren. Es gilt der Grundsatz: Nicht zwingende Behandlungen und Wahlbehandlungen müssen ausgesetzt werden bis die Weisung aufgehoben wird. Sämtliche PA-Arbeiten und der DH-Arbeiten etc. sind untersagt.

Olivier