Freitag 27.3.2020

Wieder Freitag. Wie gut. Wie oft es wohl noch Freitag werden muss, bis wir unser Leben wieder zurück haben? Egal. Es sind schon zwei Wochen geschafft, die müssen wir nicht mehr schaffen.

Von der Schule kommen teils aufwändigere Aufträge und das Homeschooling nimmt mehr Zeit in Anspruch. Gerade habe ich einen Spruch gelesen, sinngemäss „Homeschooling läuft gut, zwei Kinder wurden wegen Schlägereien suspendiert und eine Lehrperson wegen trinken während des Jobs gefeuert.“ Wir müssen den Lehrpersonen von Lévi eine Rückmeldung geben, wie es so läuft, vielleicht schreibe ich einfach das? 😉

Weiterhin geben sich alle fest Mühe, das Beste aus der Situation zu machen. Irgendwann werden wir zurückschauen und dran denken, wie es war und was wir da alles zusammen geschafft haben.

Unser Plauderstündli heute fand ich schön und den z’vieri natürlich fein, zudem ist ja alles BAG-konform abgelaufen. Gut, dass ihr so gut hört und seht, so geht plaudern auch auf Distanz!

Heute war niemand zum schreiben zu motivieren, gut, dass ich frei bekommen habe. Aber am Wochenende wird es sicher mal den einen oder anderen Text von den Kindern geben. Versprochen.

Schlaft ganz gut, esst und trinkt nur guttendes und passt auf Euch auf. Aber das macht ihr ja sowieso.

Umärmeli,

Sandra

 

Donnerstag 26.3.2020

Ihr Lieben

Heute hat Lévi 20 Minuten mit Robin telefoniert und sie konnten endlich mal wieder über ihre Games sprechen… Lévi war danach so happy wie lange nicht mehr… „Mami, 20 Minute han ich telefoniert¨“… wenn er wüsste, wie lange ich früher telefoniert habe 😉

Sonst wurden heute wieder fleissig Schulaufgaben erledigt. Rouven hatte zum Glück auch wieder mehr zu tun, während den Matheaufgaben murmelte er die ganze Zeit etwas, dass sein Kopf schon ganz heiss sei… Lévi hat schon fleissig in den Raumfahrtbüchern von Opapa geschneugt, hat viele Zettel eingeklebt und mit seinem Text dazu angefangen. Ich staune, wie selbständig er da schon ist, wirklich toll.

Wir beobachten die Zahlen der Erkrankungen es bitzeli und stellen fest, dass es momentan leider immer noch aufwärts geht… wie fest hoffen wir, dass die Schulschliessungen nach den Frühlingsferien wieder aufgehoben werden! Wir kommen zwar gut zurecht, dennoch fehlt es den Kindern natürlich sehr, sich mit den Klassenkameraden auszutauschen. Anbei ein Bild der Karte, die Eliot für Frau Krummenacher geschrieben hat 😉

Ich werfe mittlerweile nach jedem Waschen mindestens ein löchriges Sockenpaar von irgendeinem Kind weg… wäre dann mal Zeit, wenn die Läden wieder öffnen dürfen…

Ob Anna Eberhart getestet wurde weiss ich nicht. Weil Walter und Claudia positiv waren hat man evtl. darauf verzichtet? Ich weiss auch nicht, ob Silvan getestet wurde.

Morgen gehe ich zum Spätdienst, mal schauen, ob Oli eines der weniger schreibfreudigen Kinder motivieren kann wieder mal etwas zu schreiben.

En guetä Abig, nöd truurig sii, mir gebed ois au Müeh, immer wieder lächle und dem Coronadepp zeige, dass mir das schaffed!

Sandra

Und grad nochmals 25.3.2020

Ihr Lieben

Heute habe ich erst einen Kommentar von Mami gelesen der schon ein paar Tage zurück liegt, irgendwie klappt das nicht immer oder ist für mich einfach unübersichtlich. Aber gut, dass ich ihn noch gefunden habe. Danke für euer fleissiges kommentieren, die Kinder freuen sich immer sehr darüber.

Wie Lévi schon geschrieben hat, hatten die Kinder (ausser Joëlle) heute nicht viel für die Schule zu tun. So hat sich der Tag etwas gezogen und so langsam merken wir den einen oder anderen etwas an, dass es an die Psyche geht. Lévi hat heute immer wieder weinen müssen, er vermisst seinen Freund Robin und den Austausch mit ihm. Nun haben wir Mamis miteinander abgemacht, dass wir dafür sorgen, dass die beiden Jungs morgen miteinander telefonieren oder facetimen können. Da freut sich Lévi nun drauf.

Sonst ist ja alles wichtige schon geschrieben worden, dass Eliot exakt um 20vor5 mit den Stofftieren gespielt hat zum Beispiel 😉 Und ja, das neue Puzzle macht mich wirklich fast wahnsinnig.

Ich musste heute nicht zum Dienst. Nächsten Freitag habe ich einen Spätdienst, den ich dann auch gerne machen möchte, immer nur Pikett zu haben ist auch doof. Und gibt kein Geld ;-).

Habt ihr schon jemanden gefragt für euren Wocheneinkauf? Wir müssten selber erst am Montag wieder gehen, können es aber am Wochenende sicher einrichten.

En guetä Abig und danke für die virtuellen Küssli zu meinem Geburtstag!

Sandra

Mittwoch 25.3.2020 von Lévi

Heute wachte ich um 8:30 Uhr auf. Ich blieb noch eine weile liegen, weil ich gestern spät eingeschlafen bin. Am Morgen musste ich wieder von 9:00 bis 11:00 Schulaufgaben erledigen, aber ich musste nur bis 10:00 arbeiten, weil ich so wenig aufgaben hatte. Zum Zmittag gab es Fischstäbli mit Reis, dass ist eines meiner Lieblingsessen. Am Nachmittag hörte ich viel,, Star Wars the clone wars“. Am Abend schaute ich noch,,unter uns“. Rouven und Eliot gingen noch in die Badewanne. Ich ging um 21:30 ins Bett.

Gute Nacht und bis bald.

Liebe Grüsse Lévi

Dienstag 24.3.2020

Sodeli. Nun ist es auch an diesem Tag Abend geworden. Mein Geburtstag war voller Glückwünsche von Menschen, die zwar nicht vor der Tür standen (ausser Daddy, tausend Dank nochmal!) aber auf allen möglichen Kanälen zu mir gefunden haben… es war ein guter Tag in dieser irren Zeit. Ich habe von Oli Tickets für die Show von Emil geschenkt bekommen, wir wären letzten Sonntag (was ihr wohl am ehesten schon gewusst habt, oder?) gegangen und werden nun auch irgendwann im Herbst hingehen, wie ihr ja auch. Eliot hat viel für mich gebastelt, von einer Nähmaschine mit Pedal! über einen Handstaubsauger bis hin zu Haifischen auf WC-Rollen, gefalteten Schiffchen und Zeichnungen. Ebenfalls habe ich von Carl und Vitus je eine Zeichnung geschenkt bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat :-).

Mein Götti und mein Gotti haben mich beide angerufen und gratuliert. Susanna lässt Euch herzlich aus Spanien grüssen. Es geht ihnen gut, sie haben Ausgangssperre, gehen einmal pro Woche einkaufen, sonst sind sie immer zu Hause. Zum Glück sei das Haus so gross und es gebe genügend zu tun. Sie wären eigentlich anfangs April für etwas drei Wochen in die Schweiz gekommen, bleiben nun aber natürlich in Spanien.

Morgen hätte ich einen Frühdienst, meine Chefin hat mich aber heute Nachmittag angerufen und gesagt, dass ich Pikett machen darf. Wenn ich bis morgen um 9 Uhr nichts höre, habe ich frei. Ich mache aber auch Pikett für die Station nebenan (Kleinkinder bis 3-jährig) weil es dort einen Krankheitsausfall gibt. Da hoffe ich nun grad, dass ich nicht gehen muss, ist es doch 20 Jahre her, dass ich dort gearbeitet habe ;-).

Mit dem Homeschooling geht es soweit gut, Rouven dürfte etwas mehr zu tun bekommen, auch Lévi erledigt seine Arbeiten zügig und pflichtbewusst, und hat dann doch auch viel Freizeit. Eliot freut sich auf neue Aufgaben, obschon er noch zu tun hat, vor allem auf neue Bastelarbeiten. Heute hat er an Frau Krummenacher und Frau Bettschart je einen Brief geschrieben… bei beiden schrieb er sinngemäss „ich wünsche mir, dass ich bald wieder in die Schule kann, geh weg Du Coronavirus (Kononawirus – Mami han ich das richtig g’schriebä?), liebe Frau Bedschart, freust Du Dich auch, wenn wir wieder in die Schule können?“ Und natürlich dazu noch gemalt. U-herzig. Und bei Rouven ist heute endlich ein Zahn rausgefallen, an dem hat er die letzten Tage rumgedoktert und wir sind alle froh, ist die Flennerei vorbei ;-).

Soviel von meinem heutigen Geburtstag in dieser irren Zeit. Zu Hause zu bleiben fällt mir eigentlich nicht schwer, weil unser zu Hause so schön ist und wir auch sonst viel Zeit hier verbringen… aber die Freiheit zu haben, jederzeit auch mal ins Auto oder auf’s Velo steigen zu können und in einen x-beliebigen Laden zu fahren um was schönes zu kaufen, das fehlt auch mir.

Von Claudia habe ich gestern gehört, dass es aufwärts gehe und das Gute an der Sache sei, dass sie es hinter sich habe und somit ihren Eltern helfen kann. Es komme gut, schrieb sie.

Und wie geht es Euch?

 

Montag 23.3.2020 von Lévi

Liebs Nani und Opapa

Heute habe ich gut in die zweite Woche gestartet. Ich finde es aber immer noch doof, weil ich manchmal die Aufgaben nicht ganz verstehe. Zum Zmittag gab es Nudeln mit Tomatensauce. Am Nachmittag musste ich noch per Facetime mit meinen Lehrern einige Sachen klären. Später schaute ich noch „unter uns“ mit der Familie, nur Joëlle sah nicht mit, weil sie noch viele Schulaufgaben lösen muss. Am Abend musste ich noch Tischen. Nach dem essen schauten Rouven, Eliot und Ich „Zig und Sharko“.Um 21:30 ging ich ins Bett.

Gute Nacht euer Lévi

P.S. Wir haben das Puzzle“The Solar System“fertig gemacht.

 

Montag 23.3.2020

libes nani und opapa

ich habe am 9  ur  meine schulaufgaben.

und nach den schulaufgaben habe ich mit den plemobil geschbild

öpe zwüschen 3 und 4 habe ich nochmals mit den plemobli geschbild

am abig nach dem abendesen haben lévi rouven eliot auf dem Fehrnseher eine Geschichte geschaut

libe grise eliot

Sonntag 22.3.2020

Ihr Lieben…

…heute vor einer Woche haben wir diesen Blog gestartet. Und wo stehen wir heute? Wir hatten heute viel Zeit uns darüber Gedanken zu machen, wie es wohl weitergehen wird? Wir wissen es alle nicht. Hoffen aber innigst, dass es nirgends auf der Welt so schlimm wird wie in Teilen unserer Nachbarländer. Wo wir wohl in einer Woche stehen werden?

Heute haben wir ansonsten nicht viel gemacht. Gewaschen, gepuzzelt (das Sonnensystem macht uns ganz schön zu schaffen), die Jungs durften einen Film schauen, Mathias hat unser Auto zurück gebracht. Seit zwei Tagen ist nun die dritte kleine Schildkröte, Alma, aus der Winterstarre zurück. Nun warten wir nur noch auf Ida und unsere „grosse“ Mathilda.

Eigentlich wollte Eliot heute schreiben, aber vor lauter wenig tun, ist das untergegangen. Wir sind gespannt auf morgen, da möchte Herr Oppitz mit der Klasse von Lévi eine Videokonferenz machen… ich hoffe, ich schaffe das dann pünktlich aufzuschalten :-)…

Habt einen guten Abend!

Sandra

Samstag 21.3.2020

Samstag. Wow. Vor einer Woche dachte ich, wie das wohl sein wird, wenn wir eine Woche Homeschooling geschafft haben… und ich muss sagen, es ist zu schaffen. Natürlich ist es zu schaffen. Die Kinder machen recht gut mit, Joëlle hat gut zu tun, bei den anderen muss bei der Organisation und manchmal auch bei der Motivation (Kind 3) etwas nachhelfen. Alle Lehrpersonen sind sehr bemüht darum, es für die Kinder und die Eltern verständlich und gäbig zu machen. Sie sind fast immer auf verschiedenen Känälen erreichbar und helfen, wenn es etwas zu helfen gibt. Sie vermissen die Schüler, das merkt man wirklich und alle versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Wie Frau Burri am letzten Montag so schön sagte (als ich Joëlle’s Schulmaterial abholen ging weil sie bei der Kieferorthopädin war)… „jetzt packen wir das an, machen das Beste aus der Situation und wachsen an dieser Krise.“ Dankbar, dass unsere Kinder auf diese Art begleitet werden. Was werden sie aus dieser Krise lernen? Das, was wir ihnen vorleben. Das es zu schaffen ist, dass man neue Lösungen suchen kann, dass man einander hilft. Auch wenn es viel mehr Streit gibt als sonst, wir sitzen ja auch viel mehr „aufeinander“, so werden wir es wohl alle umso mehr schätzen, wenn wir wieder mehr Freiheiten haben.

Ich bin froh, ist euer Wocheneinkauf bis auf die Flup-Feuchttücher gut verlaufen. Hatte ja schon fast schlaflose Nächte weil ich nicht wusste, wo ich dann dieses Mistkratzerli (Mist!) und die so spezielle Confi finden würde… alles in allem machte ich mir mehr Sorgen, Euch was „falsches“ zu bringen als, dass ihr diesen fiesen Virus bekommen könntet 😉

Was mich in den letzten Tag beeindruckt hat ist die Tatsache, dass man sich doch tatsächlich an Dinge gewöhnen kann, die einem anfangs Angst oder andere ungute Gefühle machen. Z.B. die Einkaufssituation, da darf man nicht mehr einfach in den Coop marschieren und erwarten, dass es dann auch alles hat, was man braucht. Man steht in Schlangen an (draussen) und darf immer von eine Bodenbezeichnung zur nächsten Vorrücken bis man dann dran kommt und ein Zetteli nehmen darf mit welchem man dann eingelassen wird. Aber obacht, Zetteli nicht verlieren, das muss an der Kasse wieder abgegeben werden! Beim ersten Mal „Einkaufen mit Freiheitsbeschränkungen“ war ich ganz durcheinander, heute nahm ich es schon viel gelassener.

Das selbe gilt für die Arbeit im Spital. Man gewöhnt sich an die neuen Bilder die sich überall bieten. Abgesperrte Bereiche, Hinweistafeln, gestohlene Desinfektionsflaschen aus Wandhalterungen. Gestern musste ich ein grosses Dossier durchlesen bezüglich wie wäre zu handeln wenn… alle möglichen Szenarien werden beschrieben und im Kopf durchgespielt, wie zu handeln und sich zu kleiden ist, wenn ein Baby im Gebärsaal geboren wird bei dem die Mama positiv ist oder zumindest Verdachtsfall ist, dann wie handeln wenn wir in einem anderen Spital ein Baby holen müssen, wer darf die Türklinke und den Liftknopf drücken, wie wird das Kind isoliert, was wird wo entsorgt, wie und wo wird was gereinigt. Ich bin ehrlich, ich habe die Situation lange unterschätzt. Woran ich mich am besten und sofort gewöhnen könnte ist die Tatsache, dass wir bis auf weiteres gratis parkieren dürfen 😉

Gestern hat der FC Winterthur auf beiden Seiten des KSW grosse Banner aufgehängt mit der Aufschrift „Ihr für Winti, mir für oi, KSW de Dank g’hört eu“ und „Die ganz Stadt isch hinter oi, danke für de Iisatz.“ Mega schön. Hoffen wir, die Wertschätzung hält auch nach dieser Krise an. Nicht nur für Ärzte und Pflegende, auch für all die anderen Berufsgattungen von denen uns jetzt bewusst wird, dass sie wie so schön gesagt wird „Systemrelevant“ sind.

Mein Spätdienst gestern war recht ruhig und hat mir etwas Abwechslung und auch Freude gebracht. Die Seelsorgerin kam zum Rapport dazu (ein-bis zweimal pro Woche ist das Standart) und darf nun aber wie vor ihr bereits die Physiotherapeutin, die Logopädin und die Psychologinnen (diese nur wenn wir anfragen weil es wirklich nötig ist) nicht mehr vorbei kommen weil sie an zu vielen anderen Ort im Haus unterwegs sind. Lauter kleine Abschiede auf Zeit. Die Situation im KSW ist glücklicherweise nach wie vor stabil. Etwa 35 positiv geteste Patienten von denen aber nicht mal die Hälfte hospitalisiert sind, bisher keiner auf der IPS.

Bei Herzenbilder ist es verständlicherweise sehr ruhig geworden. Wir dürfen keine Fotografen mehr in die Spitäler schicken und auch sonst kommen kaum Anfragen rein. So wurde für uns Einsatzleitungs-und die drei Bürofrauen nun Kurzarbeit angemeldet. Was auch immer das für uns heissen wird, wir werden es sehen. Wir können nur abwarten und schauen, wie es dann nach der Krise weitergeht. Es wird weitergehen, sowieso. Uns geht’s verhältnismässig sehr gut.

Die Kinder sind gerade am zügeln helfen, sie werden wohl morgen ziemlich Muskelkater haben 😉 Ich habe auch geholfen. etwas aus dem Keller hochgetragen und dann ein Käfeli getrunken. Jeder was er am besten kann, oder? Mirjam führt eine Strichliste für jedes Kind, ein Strich pro einmal rauflaufen. Für einen Strich verdienen sie laut Mathias 1.-. Die Kinder sind natürlich sehr sehr motiviert! Hatten aber vorher als ich gegangen alle auch schon hochrote Gesichter!

Was es wohl heute bei Euch zu essen gibt oder gab? Lass mich raten… wir hätten da im Angebot Spinatwähe, Aprikosenwähe, Geschnetzteltes Bio-Kalb, Schweinsplätzli oder eben dieses ominöse Mistkratzerli mit Chips. Oder Feierabendbrot mit der wunderbaren Orangenconfi mit Schale 😉 So oder so, en Guetä.